Newsletter 1/22

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Evaluationsergebnisse Einsteigen – Aufsteigen!

Eine Studie des ZfL – Zentrum für LehrerInnenbildung bestätigt, dass das Konzept von „Einsteigen – Aufsteigen!“ die Entwicklung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher positiv fördert!
Das Förderprogramm „Einsteigen – Aufsteigen!“ wurde in einer Studie von Dr. Ina Berninger auf den praktischen Nutzen des Konzepts der positiven Jugendentwicklung hin untersucht. Die Studie kam zu dem erfreulichen Ergebnis, dass sich das Konzept zur Förderung von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen absolut eignet.
Das Förderprogramm „Einsteigen – Aufsteigen!“ wurde 2007 vom Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds entwickelt und fördert Kinder und Jugendliche mit sozialen und schulischen Benachteiligungen. Praktische Anwendung findet das Förderprogramm an fünf weiterführenden Schulen in Köln und Wipperfürth. Betreut werden insgesamt ca. 200 Kinder und Jugendliche in Kleingruppen sowie in individueller Einzelbetreuung. Dabei werden die Teilnehmenden besonders dabei unterstützt, persönliche und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Die Pädagoginnen und Pädagogen dienen als neutrale Vertrauenspersonen, unabhängig von Schule und Eltern.
Das Konzept der positiven Jugendentwicklung ist eine international empfohlene Grundlage und ein von der bundesweiten Politik befürwortetes Konzept der Kinder- und Jugendhilfe. Es bietet Kriterien für deren positive Entwicklung und Anhaltspunkte für die Gestaltung von Förderprogrammen. Ziel ist es, Selbstvertrauen, soziale Kompetenzen und Charakterbildung der jungen Menschen zu stärken. Aufgeteilt ist das Konzept in die sechs Dimensionen: Kompetenz (Competence), Vertrauen (Confidence), Charakter (Character), Bindung (Connection), Fürsorge und Mitgefühl (Care) und Beitrag (Contribution).
Die Studienergebnisse zeigen, dass alle Teilnehmenden des Förderprogramms „Einsteigen – Aufsteigen!“, messbare positive Veränderungen in den sechs Bewertungsdimensionen vorweisen. Das bestätigt auch frühere Ergebnisse. Die Daten belegen, dass das Konzept der positiven Jugendentwicklung bei der Förderung von bildungsbenachteiligten Schülerinnen und Schülern erfolgreich ist. Es eignet sich als Grundlage zur Entwicklung von praktischen Förderprogrammen wie „Einsteigen – Aufsteigen!“.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Quelle: Berninger, Ina (2021): Können bildungsbenachteiligte Schüler*innen durch das Konzept der ‚positiven Jugendentwicklung‘ erfolgreich gefördert werden? Das Fallbeispiel „Einsteigen – Aufsteigen!“. Ein Förderprogramm an weiterführenden Schulen im Coaching-Format. hrsg. v. Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL). Köln

Ein Tag an der Universität zu Köln

Nach langer Zeit konnten die Schüler*innen des Förderprogramms Einsteigen – Aufsteigen! wieder an einem ersehnten außerschulischen Aktionstag teilnehmen. Dazu besuchten die Jugendlichen zusammen mit ihren betreuenden Pädagog*innen das Physikalische Institut der Universität zu Köln im Rahmen des Unitages und absolvierten ein Schnupperpraktikum, an dem sie Einblicke in das spannende Unileben und die Welt der Physik bekamen. Organisiert und durch den Tag begleitet hat Sabine Graf – eine unserer Stipendiat*innen und Doktorandin der Astrophysik an der Universität zu Köln.
Der Tag begann für die Gruppe im Hörsaal I des Instituts. Nach einer kleinen Einführung Sabine Grafs zu dem, was die Schüler*innen am Tag erwartet, übergab sie das Wort an Prof. Dr. Stephan Schlemmer. Der Astrophysiker befasst sich in seiner Forschung zwar mit dem molekularen Aufbau des Universums, widmete sich in der Vorlesung für die Schüler*innen aber dem grundlegenden Thema, wie eine Rakete ins All gelangt. Er erklärte, welche Kräfte dort wirken und wie die Flugbahn einer Rakete berechnet wird. Gespickt war die Vorlesung mit anschaulichen Experimenten mit Wasserstrahl und Kugeln, um die abstrakten Formeln verständnisvoller zu gestalten.
Im Anschluss an die Vorlesung bekamen die Jugendlichen einen Blick hinter die Kulissen des Physikalischen Instituts. Unterteilt in kleine Gruppen, benannt nach wichtigen weiblichen Naturwissenschaftlerinnen, führten Studierende durch die langen, zum Teil auch unterirdischen Gänge des Instituts und seiner unterschiedlichen Teilbereiche, etwa der Astro-, Experimental oder Kernphysik. Dabei durften Türen geöffnet und Blicke in Labore geworfen werden, was sonst für Außenstehende nicht erlaubt ist. Die vielen Eindrücke der ersten Tageshälfte ließen die Schüler*innen mit einem Besuch in der Mensa sacken.
„Ich trau dem irgendwie nicht“, meinte einer der Schüler, als sie zusammen mit Mitarbeiter*innen des Instituts Eiscreme mit flüssigem Stickstoff zum Nachtisch herstellten. Währenddessen fragten die Schüler*innen neugierig nach der Physik hinter dem „Stickstoffeis“. Ist es wirklich essbar und ungefährlich? Wie kalt ist eigentlich Stickstoff? Was passiert, wenn das auf meine Hand kommt? Auf alles wusste Hasan Manavbasi, Studierender der Physik im 5. Bachelorsemester, eine Antwort. Und trotz anfänglicher Skepsis kam das „Stickstoffeis“ sehr gut an.
Wieder zurück im Hörsaal erzählte Christiane Kienle von der Zentralen Studienberatung ein wenig über die Universität zu Köln und das Studium. Sie betonte, dass fehlende finanzielle Mittel kein Ausschlusskriterium für Bildung seien und unterstrich auch die wichtige Funktion von Stipendien. Abgerundet wurde der Vortrag mit einem persönlichen Erfahrungsbericht Hasan Manavbasis, der selber Stipendiat ist. Er nahm den Schüler*innen Ängste vor einer Bewerbung auf ein Stipendium und teilte seine positiven, bereichernden Erfahrungen im Austausch mit anderen Stipendiat*innen.
Als abschließender Höhepunkt durften die Schüler*innen eine Rakete bauen, die nicht nur in einem abgesteckten Feld 20 Meter entfernt landen, sondern ebenso deren einzigen Passagier, ein rohes Ei, heil überbringen sollte. Dazu wurden wieder Gruppen gebildet und die Jugendlichen verteilten sich zusammen mit den Studierenden im Institut, um an ihren Flugobjekten zu basteln. Mit wenig Plan, dafür umso mehr Elan machten sich die Jugendlichen an die Arbeit. Die „Ei-onauten“ wurden in reichlich Watte und Popcorn eingepackt und auf die Flaschen geklebt. Für bessere Aerodynamik wurden Flügel an die Seiten angebracht und bei einigen zur Sicherheit ein Fallschirm eingebaut.
Ob die Raketen aber wirklich gut fliegen und der Passagier überlebt, konnte nur der Flugwettbewerb auf der Uniwiese zeigen. Nach einer kurzen Präsentation ihrer Raketen ließen die Teams ihre Flugobjekte starten. Die Ergebnisse hätten unterschiedlicher nicht sein können: Eine Rakete schoss weit über das Ziel hinaus, die andere machte nach drei Metern eine Sturzlandung und eine andere flog sogar nach hinten. Für alle Beteiligten das Highlight des Tages. Die Sozialpädgog*innen, die kurzerhand zur Jury auserkoren wurden, haben lange diskutiert, sich aber letztendlich auf das Team benannt nach der Astronomin Vera Cooper Rubin entschieden, denn trotz Bruchlandung blieb ihr Ei im Vergleich zu den anderen heile.
Die Quintessenz des Tages fasste der Einsteigen – Aufsteigen!-Pädagoge des Genoveva-Gymnasiums Kilian Brenig passend zusammen: „Das ist nach langer Zeit mal wieder ein Tag, an dem die Schüler raus aus der Schule kommen, miteinander Zeit verbringen und wieder was Neues erleben konnten“.

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Aus den Mitteln der Gemeinschaftsstiftung
Chancen stiften wird das Förderprogramm
Einsteigen – Aufsteigen! mitfinanziert und
ausgebaut. Der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds
hat Einsteigen – Aufsteigen! 2007 ins Leben
gerufen, um Kinder und Jugendliche mit
schulischen, familiären und sozialen Problemen
aktiv zu fördern. Verschiedenste Aktionen und Projekte runden das Angebot für die jungen Menschen zusätzlich ab.